Ein paar Grundfragen der Urvitalogie für den Anfang:
Ein Meister lebte mit seinem Schüler auf einem abgelegenen Berg. Der Schüler war frustriert und fragte den Meister:
„Mein Meister, je mehr ich über die Entwicklung der Menschheit nachdenke, umso deprimierter werde ich. Ich bin doch der Meinung, dass die Heiligen alle Versager sind. Sie haben versucht uns beizubringen, dass wir liebevoll miteinander umgehen sollen. Was ist dann: Die Menschen führen immer noch Krieg. Sie besitzen immer mehr Waffen, sodass sie viele Erden vernichten können. Warum möchten sie so gerne alles besitzen? Warum mögen manche so gerne die Macht?“
Der Meister schwieg und hörte seinen Schüler zu, weil er wusste, dass sein Schüler noch weitere Fragen hat.
Der Schüler weiter: „Wenn ich nicht über solche mächtigen Kämpfe und Kriege nachdenke, bin ich auch immer wieder traurig. Schau mal Meister: Die Menschen heiraten, weil sie meinen, dass sie sich lieben. Warum wandelt sich ihre Liebe häufig nach kurzer Zeit teilweise sogar in Hass. Sie verletzen und schikanieren sich in ihrem Leben viel länger, als sich zu mögen und zu lieben. Warum tun sie oft das, was sie nicht wollen? Die Heiligen haben doch viel Rituale entwickelt, um eine Hochzeit zu feiern. Warum funktioniert vieles im Menschenleben nicht so dauerhaft?“
Der Schüler kannte seinen Meister und geduldig wartete er auf die Antwort. Der Meister kannte nicht nur seinen Schüler, sondern auch seine Aufgaben. Er gab seinem Schülern selten gleich eine Antwort, sondern er stellte ihm oft Fragen, damit sein Schüler selbst auf die Antworten kommt. Schulen und ausbilden bedeuten nicht, dass der Lehrer Wissen, Kenntnissen und eigene Erkenntnisse weitergibt, viel wichtiger ist das Denkvermögen des Schülers zu aktivieren.
Dieses Mal nahm der Meister erst ein Ahorn Blatt 🍁 und fragte seinen Schüler: „Ist der Himmel groß?“ Der Schüler: „Klar! Der Himmel ist weit breit und groß.“ Der Meister: „Wie groß ist dieses Ahorn Blatt?“ Der Schüler: „Im Vergleich zum Himmel ist es klein, sehr klein.“ Der Meister gab seinem Schüler das Blatt und ließ ihn es vor seine Augen halten und fragte: „Was siehst du jetzt?“ „Nichts. Das Blatt blockiert meinen Blick“, so der Schüler.
Der Meister: „Der Himmel ist so groß, der schafft nicht deinen Blick zu blockieren. So ein kleines Blatt blockiert deinen Blick. Würdest du lieber erst drüber nachdenken, dann die Heiligen beurteilen?“ Der Schüler nickte und bedankte sich.