Das Vertrauen

In der alten Zeit hatte ein König ein ganz besonders Pferd. Einmal wollte ein reicher Händler das Pferd für einem hohen Preis gerne kaufen.

Der König lehnte es jedoch ab. Der Händler fühlte sich blamiert und beschloss, den gutherzigen König mit einer Intrige dazu zu bringen, sein Pferd zu verlieren.

Eines Tages verkleidete sich der Händler als ein kranker Bettelmann und lag am Straßenrand, wo der König jeden Tag mit seinem Pferd allein vorbeikam.

Als der König den sterbenden Bettelmann sah, stieg er sofort von seinem Pferd ab und trug den Händler auf sein Pferd, um ihn zur Behandlung in die Stadt zu bringen.

Nachdem der Händler auf das Pferd gestiegen war, deutete er auf einen Holzstock in der Ferne und gab dem König zu verstehen, dass es sich um seinen eigenen Spazierstock handelte, und bat ihn, den Stock zu holen.

Gerade als der König sich umdrehte, zog der Kaufmann an den Zügeln und floh mit dem Pferd.

Der König blieb stehen. Der Kaufmann hielt, band das Pferd an und sagte zum König: “Jetzt hast du dein Pferd verloren und bekommst nichts dafür. Das alles nur, weil du zu gutherzig und vertrauensvoll bist. Hast du noch etwas zu sagen?”

Der König erwiderte: “Das Pferd kannst du haben, aber ich bitte dich keinem zu erzählen, wie du an das Pferd gekommen bist.”

Als der Kaufmann dies hörte, lachte er den König aus und sagte: “Du bist also auch ein Mann, der sein Gesicht bewahren will, und du hast auch Angst, von anderen verspottet zu werden, nicht wahr?”

Der König antwortete: “Meine Sorge ist, wenn die Menschen deine Methode erfahren, wie du an das Pferd gekommen bist, dass sie alle Hilfsbedürftigen am Straßenrand als Lügner oder Räuber betrachten. Wenn du und ich eines Tages wegen einer plötzlich aufgetauchten Erkrankung am Straßenrand liegen, dass wir keine Hilfe bekommen.”

Als der Kaufmann diese Worte hörte, sprang er von dem Pferd, führte es wortlos zum König und bat ihn um Verzeigung.


  • Wo die Gutherzigkeit und Gutmütigkeit missbraucht werden, dort herrscht Irritierung.
  • Vertrauen gehört zum wahren Reichtum des Menschen.
    Ein Mensch, dem keiner vertrauen kann, der ist verloren.
  • In einem Land, in dem sich Menschen verloren fühlen, gibt es keine Sicherheit.
    Sein Niedergang kann bald kommen.
  • Es ist nicht leicht ein System des Vertrauens überall aufzubauen.
    Es ist jedoch leicht das aufgebaute Vertrauenssystem zu zerstören.

Mögen alle ihr Vertrauen und Selbstvertrauen bewahren.

Lian Lei-Schruff