Das Leben ist unser bester Meister

Warum sagst du immer, dass das Leben unser bester Meister ist, wie lehrt das Leben uns Menschen?

Dazu eine Geschichte:

Es war mal ein beliebter Meister. Bevor er starb, fragte ihn einer seiner Schüler: „Lieber Meister, Sie wissen so viel und besitzen so viele Fähigkeiten, können Sie mir sagen, wer ihr Meister war?“

Der Meister sagte: „Ich hatte drei Lehrmeister in meinem Leben.

Der erste Lehrmeister war ein Bettelmann.

Ich war sehr jung, habe mich in den tiefen Bergen verlaufen. Tagelang wurde ich von Hunger und Durst geplagt. Es war menschenleer. Irgendwann traf ich einen Bettelmann, der zu mir sagte: ‚Du kannst mir folgen. Hier wirst du keinen Menschen finden.‘ Es blieb mir nichts anderes übrig als ihm zu folgen. Wir bettelten zusammen. Ab und zu bekamen wir etwas zum Essen, aber hungerten die meiste Zeit. Wir beide haben es geschafft zu überleben. Es war nicht leicht, doch der Bettelmann war immer gut aufgelegt und optimistisch. Jeden Abend sagte er mir: ‚Lass uns bei Himmel und Erde bedanken, morgen wird es sicherlich besser als heute.‘

Von ihm lernte ich diese optimistische Lebenseinstellung.

Nach einiger Zeit wollte ich etwas lernen. Jedes Mal, wenn es schwierig wurde und ich nicht mehr weiterwusste, bedankte ich mich bei Himmel und Erde, dass ich zwischen ihnen als ein Mensch leben dürfe. Morgen wird es sicherlich besser. So bin ich immer weitergekommen und habe den Durchbruch in meinem Leben erreicht.

Mein zweiter Lehrmeister war ein Straßenhund.

Dieser Hund hatte Durst und jedes Mal, wenn er aus einem Teich Wasser trinken wollte, sah er im Wasser einen dreckigen bösartigen Hund. Sofort erschrak er und lief davon. Er wollte dem dreckigen bösartigen Hund nicht begegnen. Aber der Durst trieb ihn dazu, entschlossen ins Wasser zu springen, um trinken zu können. In dem Moment als er ins Wasser sprang, verschwand der böse Hund. Ich hatte gesehen, obwohl der Hund immer noch Widerstand und auch Angst hatte, fasste er trotzdem den Mut ins Wasser zu springen. Endlich konnte er sich satt trinken.

Nachdem ich den Hund beobachtet hatte, traue ich mir das zu tun, wovor ich Angst und Widerstand hatte. Besonders mir selbst gegenüber. Nachdem ich immer wieder über meinen Schatten springen konnte, fühlte ich mich jetzt immer freier und leichter.

Mein dritter Lehrmeister war ein kleiner Junge.

Der Meister machte eine kleine Pause, der Schüler wurde noch neugieriger. „Ja, mein dritter Lehrmeister war ein kleiner Junge. Es war in einem kleinen rückständigen Dorf. Es war dunkel. Ein kleiner Junge zündete eine Kerze an. Ich ging zu ihm und stellte ihm die Frage: ‚Hallo Kleiner, bevor du die Kerze angezündet hast, war es dunkel, nachdem du sie angezündet hast, strahlte sie Licht aus. Woher kommt das Licht?‘ Der Junge pustete die Kerze aus und fragte mich: ‚Es war Licht da, jetzt ist es aus, wo ist das Licht hin?‘ In dem Moment fühlte ich mich fast von meiner Überheblichkeit und Arroganz erstickt. Der Junge hatte mir eine passende Lektion erteilt.“

Menschen, die arrogant sind, wissen nicht, dass sie arrogant sind.

„Mein Schüler, glaube bitte nicht, dass andere dir vieles lehren können. Wenn du wirklich etwas lernen willst, fange mit dir an und lerne von allen, die du begegnest. Jedes Wesen verkörpert das Leben. Nur das Leben kann unser Lehrmeister sein. Jeder von uns trägt alles in unserem Menschenwesen.“

Eure Lian